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Ich habe FASD. Das ist eine Abkürzung, die die Behinderungen beschreibt, die wegen dem Alkoholkonsum meiner Mutter in der Schwangerschaft entstanden sind. Weil das ein organischer Gehirnschaden ist, der mein Zentralnervensystem beeinträchtigt und meine Gehirnzellen dauerhaft und irreparabel geschädigt wurden, ist meine Behinderung lebenslänglich. Das heißt nicht, dass ich im Leben keinen Erfolg haben kann. Hier folgen einige Infos, die erklären, wie mein Gehirn arbeitet und wie deshalb mein Alltag für mich aussieht:
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Wiederholungen von Richtungen, Anweisungen und Planungen sind für mich sehr wichtig, denn nur dann kann ich die Informationen im für mich passenden Teil des Gehirns abspeichern (rechter Hippocampus), wo ich sie einigermaßen abrufen kann.
Routine und Gleichmäßigkeit helfen mir, mit der Welt besser klar zu kommen. Wenn ein schrittweiser Ablauf gezeigt wird und eine Sache immer wieder so abläuft, kann ich effektiver an der Gemeinschaft mitarbeiten.
Ich kann von Zeit zu Zeit sehr impulsiv und sogar unheimlich wütend sein, und das beeinflusst meine Beziehungen. Rollenspiele und bildliche Hilfen können dazu beitragen, dass ich mit anderen besser klar komme.
Man sollte die Erwartungen an mich in verschiedenen Bereichen herunterschrauben auf mein Entwicklungsalter, nicht auf mein biologisches Alter.
Mein Sprachverständnis und meine Ausdrucksfähigkeit sind meistens unterschiedlich weit entwickelt. Oft kann ich etwas genau wiederholen, obwohl ich es nicht wirklich verstanden habe. Es ist sehr wichtig, dass man dann mit mir darüber in kurzen Sätzen spricht, um herauszufinden, was ich wirklich verstanden habe.
Ich habe oft Gefühle, die mich überdrehen lassen. Wenn zu viel auf mich einwirkt oder zu viele Informationen gleichzeitig auf mein Gehirn einprasseln, ticke ich aus. Das zeigt sich dann in großer Frustration, starken Wutausbrüchen oder anderen Gefühlsregungen wie Weinen. Ich brauche dann einen sicheren Ort, wo ich mich beruhigen kann.
Ich bin unwahrscheinlich empfindlich bei Kritik. Darüber kann ich mich sehr aufregen und in Wut geraten. Es hilft manchmal, wenn man weiß, dass ich dieses Problem habe, und dann entsprechend mit mir umgeht.
Lernen und das Gelernte behalten geschieht bei mir in ganz kleinen Schritten. Ich brauche viel fremde Hilfe, damit ich eine für mich schwierige Aufgabe in vielen kleinen Schritten lösen kann.
Ich habe oft Schwierigkeiten mit Zeitangaben und dem Geldbegriff. Deshalb komme ich häufig zu spät oder vergesse Verabredungen beziehungsweise zahle meine Rechnungen nicht. Es hilft mir, wenn ich Erinnerungsanrufe kurz vor einem Termin erhalte oder wenn mir jemand dabei hilft, mein Geld zusammen zu halten.
Es kann nötig sein, dass ein Elternteil oder eine andere Vertrauensperson mich bei Verabredungen, Versammlungen oder Einstellungsgesprächen begleitet, um manche Informationen für mich richtig zu 'übersetzen'.
Ich habe auch viele Stärken und Dinge, die ich gut kann. Man sollte sich die Zeit nehmen, das herauszufinden und mich dann positiv zu bestärken.
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